Samstag, 24. März 2012

Wie lebendig ist ihr Liebesleben? machen sie den Test

Hm, als ich mich gerade ein wenig über David Schnarch erkundigen wollte (einer der bekanntesten und erfolgreichsten Sexualtherapeuten, dessen Bücher ca. 30 Euronen kosten <.<) bin ich auf einen interessanten Test gestoßen:

Wie lebendig ist ihr Liebesleben?

"Der Test basiert auf über vierzigjähriger klinischer Erfahrung und Auswertung von Forschungen über Sexualität und Ehe. Er kann Ihnen dabei helfen, sich einen Zugang zur sexuellen Seite Ihrer Beziehung zu eröffnen. Nutzen Sie den Test dafür, Ihr Liebesleben genauer unter die Lupe zu nehmen und zu entscheiden, ob Sie es ändern wollen, anstatt Ihre Zulänglichkeit zu messen oder Ihre Ehe zu bewerten."

hier geht es zum Test -> Fragebogen


Quelle:
- http://klett-cotta.de/nachricht/Wie_lebendig_ist_ihr_Liebesleben__Machen_Sie_den_Test/14726

Donnerstag, 22. März 2012

Hypersexualität und ständige Partnerwechsel bei Jugendlichen

Da ich Anfang dieses Jahres zu diesem Thema von einem Kommunikationspsychologiestudenten interviewt wurde und mir seine Ausarbeitung vorliegt, habe ich mich entschlossen selbst eine kleine Ausarbeitung zu verfassen.

Die Meinung vieler, wohl größtenteils durch die Medien bedingt, denken das die Jugendlichen von Heute bereits alle mit "spätestens" 13 oder 14 Jahren ihr erstes mal hatten, auf Promiskuität (= sexueller Kontakt mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern oder mit parallel mehreren Partnern) stehen und keine moralischen Werte mehr besitzen. Das ist jedoch eine völlige Übertreibung. Natürlich gibt es solche Fälle aber sie betreffen nicht die Mehrheit und Allgemeinheit. Eine Studie die ca. im Jahre 2000 aufgestellt wurde hat ergeben das die Mehrheit der Jugendlichen erst "nach" dem 16. Lebensjahr ihren ersten Geschlechtsverkehr hatten. Mein subjektives Empfinden sagt mir aber das es erst nach 2000 mit der Hypersexualität der Jugendlichen richtig losging und sie jetzt (also 2012) nach neuen Studien solangsam wieder abklingt. Aufjedenfall möchte ich betonen das auch Jugendliche moralische Werte besitzen. Sie beschäftigen sich intensiv mit ihrer Zukunft und vertreten sowohl traditionelle als auch moderne Werte. Auch das die meisten Jugendlichen der Promiskuität verfallen sind streite ich ab. Jugendliche haben eine enge emotionale Bindung an ihren Partner und auch die Treue ist für die Mehrheit immernoch sehr wichtig. Auch wenn Jugendliche ehern kurz andauernde Beziehungen führen haben sie nur selten mehr als einen Partner gleichzeitig, jedoch kommt es häufig zu mehreren aufeinanderfolgenden Beziehungen (dieses Phänomen bezeichnet Steinberg als "serielle Monogamie"). Aber das ist in diesem Alter völlig Normal:


Ausschnitt aus Jürg Willi - Die Zweierbeziehung:

Nach Erikson geht es dem Jugendlichen in einer vieljährigen Phase des Probierens darum, sich die persönlichen sexuellen Fähigkeiten für ein enges und stabiles Zusammenleben zu erwerben. In dieser Phase werden die Partner häufig gewechselt. Der Partner wird oft noch wenig als Person mit eigener, autonomer Aktivität wahrgenommen und wenig um seiner selbst willen geliebt. Man will sich selbst und eventuell andern beweisen, dass man in der Lage ist, einen Partner zu erobern, durch dessen Qualitäten das eigene Selbstwertgefühl gehoben wird. Der Partner dient einem, besonders wenn er durch irgendwelche Attribute attraktiv ist, als Präsentier- und Schmuckstück. Man erwirbt sich durch ihn Bewunderung und Prestige. Die Partnerbeziehungen von Jugendlichen sind noch stark narzisstisch, inkonstant, schwärmerisch und selbstbezogen, was in dieser Phase der Identitätssuche natürlich ist. Im Probieren findet der Jugendliche seine eigenen Beziehungsmöglichkeiten und erfährt deren Grenzen. Er erwirbt ein Gefühl eigenen Wertes und lernt an den Reaktionen des Partners, sich in seinen Qualitäten richtig einzustufen. Allmählich verlieren diese Eroberungen das Spielerische. Die Entwicklung fordert dem jungen Menschen Entscheidungen ab, die mit wachsender Beschleunigung zu immer endgültigeren Selbstdefinitionen, zu irreversiblen Rollen werden und so zu Festlegungen für das Leben führen. Der junge Erwachsene gewinnt das sichere Gefühl innerer und sozialer Kontinuität, der Eigenart, wie er sich selbst wahrnimmt und wie er von der Gemeinschaft gesehen wird. Für die Identitätsbildung des jungen Menschen ist es nach Erikson wesentlich, dass er sich beantwortet fühlt, dass ihm die Gemeinschaft Funktion und Stand zuerkennt als einer Person, deren allmähliches Wachsen Sinn hat. Dem Adoleszenten wird es ein zunehmendes Bedürfnis, sich bis in die intimsten Seiten seiner Persönlichkeit von einem Partner beantwortet, erkannt und in seiner Identität bestätigt zu fühlen und gleichzeitig einen Partner in dessen Identität zu erfahren und zu bestätigen.


Mögliche Einflussfaktoren

Medien:
Überall um uns herum sind Medien die sich intensiv mit Sex beschäftigen (z.b. Fernsehen, Internet, Magazine).
Vor allem das Internet bietet großes Potenzial, das Jugendliche und bereits Kinder mit Sex konfrontiert werden. Nur mal bei Google das richtige Wort eingeben und auf einem Blick erscheinen hunderte von Pornoseiten, dann nur noch ein Klick und eine große Auswahl von Soft bist Hardcore über Sadomaso etc. steht zur Verfügung. Gerade hier besteht die Gefahr, dass die Jugendlichen ein völlig falsches Bild von Sex entwickeln und es zu einem Verlust von Empathie und zu Enthemmungen kommen kann.

Gruppendruck:
Hin und wieder kommt es vor, das Jugendliche untereinander über ihre sexuellen Erlebnisse reden und sich austauschen. Hierbei kommt es oft zu Übertreibungen und sogar Schwindeleien. Diese Übertreibungen und Schwindeleien der einen setzt die meisten oft unter Druck auch endlich sexuell Aktiv zu werden oder kann im schlimmsten Fall zu Depression und Ausgrenzung in der Gruppe führen.

Bildung:
Nach den Untersuchungen von Schmidt ist das Bildungsniveau ein wichtiger Einflussfaktor. Laut seinen Untersuchungen machen Haupt- und Realschüler ihre ersten sexuellen Erfahrungen früher als Gymnasiasten.

Familiäre Faktoren:
Nach Jessor & Jessor werden Jugendliche aus einkommensstarken Familien später sexuell aktiv als diejenigen aus einkommensschwachen Familien. Außerdem ist die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung sowie die angemessene Begleitung der Jugendlichen durch die Eltern ein weiterer Faktor in der Hinsicht früherer oder späterer sexueller Verhalten und Erfahrungen.

Individuelle Einschätzung:
Nach Rosenthal & Smith schwankt der Zeitpunkt, der als angemessen für erste sexuelle Aktivitäten gilt, sehr individuell. Er hängt mit vergleichbaren Einschätzungen für Autonomie und Alkoholkonsum zusammen. Diese 3 Bereiche werden von Jugendlichen als Ausdrucksform des Erwachsenenseins gesehen, weswegen sich einige frühzeitig ein hohes Maß an Selbständigkeit wünschen oder eben z.B. bereits in jungen Jahren Alkohol trinken möchten.


Exkurs: Risikofaktoren nach Small und Luster

Small und Luster untersuchten 2168 Schüler. Diese befragten sie über ihre sexuellen Erfahrungen sowie über die folgenden Risikofaktoren für frühen Geschlechtsverkehr:


Alkoholkonsum: 
Alkoholkonsum begünstig aufgrund seiner enthemmenden Wirkung frühe sexuelle Erfahrungen.


Erfahrungen von sexuellem Missbrauch:
Jugendliche mit Missbrauchserfahrung werden früher sexuell aktiv.


Sorgen bezüglich Berufschancen
(z.B. "Ich mache mir Sorgen darüber, einen guten Job zu finden, wenn ich mit der Schule fertig bin.")


Selbstwert
(z.B. "Ich kann auf mich stolz sein.")


Elterliche Aufsicht
(z.B. "Meine Eltern wissen, wo ich nach der Schule bin.")


Wertvorstellungen der Eltern
(z.B. "Meine Eltern sind dagegen, dass man in meinem Alter schon Sex hat.)


Unterstützung durch die Eltern
(z.B. "Meine Mutter ist für mich da, wenn ich sie brauche.")


Bildung der Eltern:
Eltern mit einem hohen Bildungsniveau unterstützen ihre Kinder stärker, kontrollieren weniger und haben eine negative Einstellung gegenüber frühem Sexualverhalten. Daher sollte ein hohes Bildungsniveau der Eltern die sexuelle Aktivität der Jugendlichen hinauszögern.


Konformität mit Gleichaltrigen:
(z.B. "Ich tue häufig Dinge, nur um bei meinen Freunden besser anzukommen.") Jugendliche mit höherem Bedürfnis nach Konformität sind leichter zu beeinflussen und eifern ihren bereits sexuell erfahrenen Freunden nach. Mädchen mit einem hohen Bedürfnis nach Konformität können gegenüber dem Drängen eines älteren Jungen schlechter nein sagen.


Fester Freund, feste Freundin


Einstellung gegenüber der Schule
(z.B. "Ich geh gern zur Schule.")

Schulnoten:
Gute Erfahrungen in der Schule und eine positive Einstellung gegenüber der Schule begünstigen einen späten Beginn sexueller Aktivität.

Beaufsichtigung durch die Nachbarschaft
(z.B. "Die Erwachsenen in unserem Quartier behalten im Auge, was wir Teenager tun.")


Zum Abschluss möchte ich noch die letzten Worte aufführen aus der Ausarbeitung des Kommunikationspsychologiestudenten:

Unterm Strich muss man sagen, dass nicht die ganze Jugend vollkommen durch Pornografie verdorben ist. Ein Großteil der Jugendlichen hat ein normales sexuelles Partnerverhalten, dass vor allem von Kommunikation geprägt ist, in dem man sich gegenseitig mitteilt, was gewollt und was nicht gewollt ist. Jedoch sollten Eltern darauf achtet, auf welchen Seiten das Kind im Internet unterwegs ist. Und auch so sollte frei darüber gesprochen werden, wie sich die interpersonale Sexualität von der filmischen Darstellung in Pornos unterscheidet. Dabei sollten ganz besonders Schulen einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Und zwar nicht nur, wie es häufig der Fall ist, Informationen über Verhütungsmittel und Geschlechtskrankheiten liefern, sondern auch die gerechte Verhaltensweise untereinander, die Intervention gegen Gewaltübergriffe im sexuellen Bereich voranzutreiben. Zu guter letzt, da auch Medien wie das Fernsehen mit den größten Einfluss haben, sollten sie die Verantwortung wahrnehmen und die Reife beweisen, nicht die Eltern als Argument vorzuschicken, sondern selbst uhrzeitgerechtes Fernsehen auszustrahlen. Das heißt, dass am Vormittag keine Talkrunden mit Sexgeschichten und auch keine Dailiy-soaps mit leicht bekleideten Mädchen laufen sollten. Nur so ist es möglich der Hypersexualisierung und einer drohenden sexuellen Verwahrlosung entgegenzuwirken.


Anmerkung: Falls ich vergessen haben sollte ein Fremdwort zu erklären oder jemanden etwas nicht ganz schlüssig ist (z.B. Die Risikofaktoren) der kann sich gerne per Kommentar melden und ich kläre dann die letzten Verständnisprobleme.


Quellen:
- Alexander Grob und Uta Jaschinski (2003): Erwachsen werden - Entwicklungspsychologie des Jugendalters. 1. Auflage. Verlagsort: Weinheim; Basel; Berlin. Beltz Verlag. Seite 83-85; 115
- Jürg Willi (2010): Die Zweierbeziehung - Spannungsursachen, Störungsmuster, Klärungsprozesse, Lösungsmodelle. 20. Auflage. Verlagsort: Reinbek bei Hamburg. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Seite 32-33
- Interview: Interviewer J.P., Interviewter Tony P. (also Ich : D)
- Ausarbeitung des Kommunikationpsychologiestudenten J.P.
- Meine kognitiven Überlegungen und Gedanken

Mittwoch, 21. März 2012

Ein bisschen mehr Androgynie (Androgynität)?

Nun werden sich sicher einige Fragen: Ok... was soll das?
oder, sie müssen erstmal das Wort nachgooglen. : D
Aber dazu besteht eigentlich kein Bedarf, weil ich den Begriff sogar definieren werde.

Def.: Androgynie ist die Vereinigung männlicher und weiblicher Merkmale.

Erläuterung: Eine Person, die viele männliche und viele weibliche Merkmale in sich vereint, wird als androgyn bezeichnet. Dem gegenüber steht die undifferenzierte Geschlechtsidentität (= wenig männliche und wenig weibliche Eigenschaften).

Vornweg:
1. Es geht mir nicht darum das jemand viele weibliche und männliche Merkmale in sich vereinigt, also ist androgyn ehern provozierend gewählt, aber es geht in die Richtung.
2. Es geht mir nicht um körperliche Merkmale oder einen bestimmten Kleidungsstil, sondern nur um den Charakter.


Da es eines meiner Hauptziele im Leben ist inneren Frieden zu finden, bin ich oft bei den Büchern die ich gelesen habe auf die Verschmelzung von männlicher und weiblicher Eigenschaften gestoßen, die zu einem inneren Gleichgewicht führen sollen. Auch in der allgemeinen Psychologie werden androgynen Menschen stärkere psychische Eigenschaften und ein höheres psychisches Wohlbefinden nachgesagt.

Exkurs: Konfuzius

Yang = das aktive, das zeugende Prinzip, auch als das männliche bezeichnet
Yin = das weibliche, das hingebende, das empfangende, das verhüllende


Wenn Yang die Oberhand hat und Yin keine Beachtung mehr hat:
(Wie es bereits bei einigen Menschen (vor allem in der westlichen Kultur) der Fall ist). Wird die Welt überzogen (ist bereits) mit einem atemlosen Aktivismus, berauscht sich blindlings an allem, was mehr Schnelligkeit, mehr Größe und mehr Stärke verheißt. Menschen verschließen sich vor Yin das ihnen mehr Sanftheit und Bescheidenheit verordnet und Augen und Ohren öffnen würde für ihre Einbettung in das großartige Netzwerk, das alles Lebendige verbindet. Wenn Yang die Oberhand gewinnt (wie geschehen) nehmen Gewaltsamkeit und Rücksichtslosigkeit automatisch zu. Der Umgang wird kälter und härter, weil Yin nicht mehr ausgleichende Milde, Wärme und Hingabefähigkeit beisteuert.

Aber nicht nur Philosophen auch Psychologen geben zu z.B. Jürg Willi das es Vorteile mit sich bringt männliche und weibliche Eigenschaften zu besitzen bzw. zuzulassen.

Ich habe das Ganze bis jetzt vielleicht etwas falsch formuliert.
Mir geht es nicht um den Erwerb gegengeschlechtlicher Merkmale.
Mir geht es ehern darum das die gegengeschlechtlichen Tendenzen die jeder von uns besitzt wahrgenommen und respektiert werden.

Selbst das Konzept der Geschlechtsidentität basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch in mehr oder weniger starkem Ausmaß männliche und weibliche Eigenschaften haben kann. Ich bin auch der Meinung das jeder diese nicht nur haben kann sondern hat, wenn er nicht zu stark negativ sozialisiert und die eigene Identitätsfindung zu stark manipuliert wurde und es zu einer gelungenen Individualisierung kommt (kein Mainstreamsozialisationsschwimmer).

Also wer inneres Gleichtgewicht sucht sollte sich so respektieren und akzeptieren wie er ist. Nur weil ein Mann einige weibliche Eigenschaften hat, ist er trotzdem noch ein Mann (Gene, körperliche Merkmale, z.T. Kleidungsstil etc.) dadurch geht Männlichkeit nicht verloren, er ist einfach nur gut individualisiert und hat z.B. die positive Eigenschaft seine Emotionen zu zeigen und einzugestehen. Das gleiche gilt auch für die Frau wenn sie sich männliche Eigenschaften eingesteht.

Allgemein ist außerdem noch zu sagen das es eigentlich nur begrenzt typisch Männlich und typisch Weiblich gibt (in Hinsicht Charakter). Jede Gesellschaft, jede Kultur, jedes Land, hat ein ganz eigenständiges Bild von typisch Männlich und typisch Weiblich was sich zum Teil sehr unterscheidet. Daraus ist zu schließen das diese Stereotypisierung aus der Sozialisation heraus entsteht und uns vorgaukelt was angeblich wirklich männlich und wirklich weiblich ist. Bereits die Natur, die Tiere und unsere eigenen Vorfahren, zeigen uns das dieses heutige Bild von Mann und Frau sehr begrenzt der Wahrheit entspricht.

Nun könnten einige behaupten das trotz des hohen Einflusses der Sozialisationebenen und deren -Instanzen es trotzdem typische klassische männliche und weibliche Verhaltensweisen gibt die in unseren Urinstinkten etc. verankert sind. Dies will ich auch gar nicht abstreiten, nur ist deren Bedeutung und Einfluss beim heutigen Menschen mehr als begrenzt, weswegen bis heute nicht ganz nachgewiesen werden konnte welches diese Verhaltensweisen sind. Außerdem sollte man sich damit beschäftigen wie Instinkte entstehen, eigentlich sind sie wie abgespeicherte tiefverankerte Daten die sich eben damals bewährt haben und aus der Laune der Natur heraus entstanden sind (durch Zufall) -> der Mensch hätte sich auch ganz anders entwickeln können (siehe Planet der Frauen oder Planet der Affen : D).

Selbst die besten Psychologen, Soziologen und wie sie auch alle heißen streiten bis Heute darüber was typisch Mann und typisch Frau ist. Ich wollte mit diesem Beitrag nur erreichen das die Leser mal tief in sich gehen und sich vielleicht jetzt etwas mehr akzeptieren und respektieren können als vorher und sie einen höheren Kenntnisgewinn über sich selbst verbuchen.

Auch kindliche Eigenschaften sollten ruhig in sich respektiert werden, aber dazu gibt es in einem späteren Beitrag mehr zu lesen, genau wie zu meiner Kritik an der Sozialisation (an der natürlich nicht alles schlecht ist).

Auszug aus Jürg Willi - Die Zweierbeziehung:

Die Begriffe der regressiven und progressiven Position sind in diesem Buch von zentraler Bedeutung. Regressive und progressive Position werden fortan ausschließlich als neurotische Abwehrhaltungen verstanden: Regression als ein Zurückfallen auf kindliche Verhaltensweisen, Progression als Versuch, eigene Schwäche mit <Erwachsenheitsfassade> zu überspielen.

Dieses überkompensierende Verhalten bezeichnet man in psychoanalytischer Terminologie als Reaktionsbildung. Progressives Verhalten meint also Pseudoreife und nicht echte Reife.
Mancher fixiert sich auf der regressiven Position aus Angst vor Überforderung oder Bestrafung, wenn er für sich reifere Verhaltensweisen anstreben würde; mancher fixiert sich in der progressiven Position, weil er sich regressiver Verhaltensweisen schämen würde. In unserem Kulturraum besteht die Tendenz, progressive Verhaltensweisen vor allem dem Mann zuzuschreiben, regressive aber der Frau (siehe dazu H.E. Richter: <
Lernziel Solidarität>). Der Mann hat sich als allzeit überlegen, stark und lebenserfahren zu erweisen, als ritterlicher Beschützer und Stütze der Frau, während regressives Verhalten wie Suchen nach Schutz und Trost, schwächliche Anklammerungsbedürfnisse und Unselbständigkeit immernoch als unmännlich gelten. Da aber Männer in der Regel wohl kaum wesentlich reifer und in der Entwicklung vorangeschrittener sein dürften als Frauen, fühlen sie sich oft gezwungen, sich zum Scheine progressiv aufzuspielen und ihre regressiven Kommunikationswünsche zu unterdrücken und zu verleugnen. Andererseits gelten auch heute noch, wenn auch sicherlich weniger also vor einigen Jahrzehnten, regressive Verhaltensweisen als besonders fraulich. Viele Männer fühlen sich besonders angezogen von Frauen, die in ihnen Halt und Stütze suchen, sich an sie lehnen wollen, an ihnen emporblicken, ihnen kindlich vertrauen und naiven Unsinn daherplaudern. Manche Frauen sind forciert bemüht, sich auf das schwächlich- regressive Stereotyp der <Idealfrau> zu bescheiden, obwohl das gar nicht ihrer eigentlichen Verfassung entspricht. Sie geben sich dann betont <weiblich>, indem sie alle aktiven, sogenannt männlichen Verhaltensweisen in sich unterdrücken. Die Frau tut dann so, als ob sie schwach wäre, benützt aber oftmals gerade ihre Schwäche, um sich gegen die großtuerischen Männer durchzusetzen.

(Und warum? Weil die böse Sozialisation uns so heftig vorgaukelt was typisch Mann und Frau ist das wir deswegen zum teil ernsthaft neurotisch werden, heftig oder? Später wird in dem Buch noch erklärt wie wichtig eine Gleichwertigkeit in der Beziehung ist, das es gut ist in ungefähren gleichem Maße progressive und regressive Tendenzen zu haben und auf die "Unterschiede" zwischen Mann und Frau wird auch nochmal eingegangen)



Quellen:
- Alexander Grob und Uta Jaschinski (2003): Erwachsen werden - Entwicklungspsychologie des Jugendalters. 1. Auflage. Verlagsort: Weinheim; Basel; Berlin. Beltz Verlag. Seite: 50-51
- Horst-Eberhard Richter (1998): Als Einstein nicht mehr weiterwußte - Ein himmlischer Krisengipfel. 4. Auflage. Verlagsort: Düsseldorf und München. ECON Verlag. Seite: 57
- Jürg Willi (2010): Die Zweierbeziehung - Spannungsursachen, Störungsmuster, Klärungsprozesse, Lösungsmodelle. 20. Auflage. Verlagsort: Reinbek bei Hamburg. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Seite: 23-24
- http://de.wikipedia.org/wiki/Androgynie
- Meine kognitiven Überlegungen und Gedanken, dank meines Enzephalons

Dienstag, 20. März 2012

Neues Jahr Neue Ziele

Es ist lang her das ich etwas gepostet habe.
Ich will jetzt keinen Rückblick darüber geben was in letzter Zeit passiert ist, ich glaub das würde reichen um ein Buch zu veröffentlichen. Aufjedenfall hab ich mich sehr verändert in gewissen Hinsichten, weswegen sich auch meine Blogeinträge in Zukunft von den damaligen unterscheiden werden.
Whatever.

Ich habe mir für dieses Jahr tatsächlich Ziele in den Kopf gesetzt, die ich auch erreichen werde. Zum einen war mein Interesse für die Bereiche Psychologie, Philosophie, Pädagogik und Soziologie wohl niemals großer als genau jetzt, weswegen ich mir vorgenommen habe 9 Bücher die sich mit diesen Thematiken beschäftigen zu lesen.
Dies sind folgende Bücher:

1. Jürg Willi - Die Zweierbeziehung
2. Kurt Tepperwein - Was wünscht du dir vom Leben?
3. Jürg Willi - Die Zweierbeziehung (Neuauflage 2012, überarbeitet und erweitert)
4. Jürg Willi - Die Therapie der Zweierbeziehung
5. Grob A. und Joschinski U. - Erwachsen werden
6. Jürg Willi - Die Kunst gemeinsamen Wachsens
7. Paul Watzlawick - Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
8. Jürg Willi - Was hält Paare zusammen?
9. Nietzsche - Also sprach Zarathustra

Mit dem lesen dieser Bücher liege ich derzeit gut im Zeitplan, obwohl ich denke das Nietzsche zum Schluss nochmal ne richtig schwere Lektüre wird, schon allein wegen den ganzen Aphorismen etc.

Ein weiteres Ziel ist es von mir bestimmte Games durchzuspielen.
Dabei geht es um epische Games, klassische Games und Games die ich einfach habe und es an der Zeit wird sie durchzuspielen. In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen 5 durchzuspielen, dies sind folgende:

1. Monster Hunter Tri
2. The Legend of Zelda: Ocarina of Time
3. Shadow of the Colossus
4. Super Smash Bros.
5. Resident Evil 4

Im Gegensatz zu den Büchern komm ich bei den Games derzeit etwas schleppender vorran, scheinbar ist meine Motivation für einige Spiele nicht so groß und außerdem hab ich eben noch viele andere wichtige Dinge zu erledigen.

weitere (optionale) Ziele:

- ein neues Klavierstück einüben
- spezielles Körpertraining weiterführen
- diesem Blog Einträge schenken die zum nachdenken bewegen und das Wissen der Leser erweitert

Also seid gespannt, es kommen wieder mehr Blogeinträge von mir.