Einst hatten wir uns in Soziologie mit der Sozialisation und den Ebenen der Soziologie beschäftigt. Dieses "Modell" der Ebenen der Soziologie habe ich übernommen und ein wenig erweitert um jetzt ne Art Individualisierungsmodell vorzustellen.
Hier ist das Modell (selbst gezeichnet : D...):
Erstmal möchte ich klären was der Begriff Sozialisation bedeutet:
Sozialisation ist ein Grundbegriff der Soziologie und meint das Hineinwachsen des Einzelnen in verschiedene Gruppen der Gesellschaft durch die Übernahme von Werten, Normen und Handlungsmustern. Man spricht auch von der Vergesellschaftung des einzelnen Individuums.
Damit sind wir schon beim Punkt. Der Mensch ist bereits ein individuelles Wesen und aber auch ein soziales Wesen.
individuelles Wesen:
hinsichtlich seines einmaligen und unverwechselbaren:
- Aussehen
- Charakter
- Temperament
- Denkens und Intelligenz
- Fühlens
- des Handelns
soziales Wesen:
Ein Mensch existiert nicht isoliert, sondern ist in Familie, Gruppen, sowie Gesellschaft eingebettet. Er wird von diesen sozialen Beziehungen in seinen individuellen Eigenschaften beeinflusst.
Also sind wir bereits alle individuell, warum dann dieses Modell?
Es geht mir bei diesem Modell um eine einzige individuelle Eigenschaft, das Denken, folglich hätte ich das Modell auch einfach das Denkermodell oder das Philosophiemodell nennen können, jedoch finde ich das Denken sehr wichtig auch in der Individualität eines Menschen.
Erklärung der Ebenen:
In der Soziologie gibt es 4 Ebenen (Mikro-,Meso-,Makro-,Metaebene) die äußeren 2 habe ich selbst hinzugefügt.
Mikro-Ebene:
Ist der Einfluss von Kleingruppen auf den Menschen (z.B. Familie, erlernt Normen und Regeln)
Meso-Ebene:
Ist der Einfluss von sozialen Organisationen (z.B. Vereine, Parteien, Schulen, Kirchen usw.)
Makro-Ebene:
Ist der Einfluss der Gesellschaft und Kultur (sind große soziale Einheiten und soziale Prozesse, das heißt von sozialen Gesellschaften und Strukturen)
Meta-Ebene:
Ist der Einfluss der die Gesellschaft und Kultur konstituierenden Ideen
Unbeeinflusste-Ebene:
Ist die Ebene die unbeeinflusst von der Gesellschaft ist, in der ein Mensch wirklich frei denken kann. (wie sehr ein Mensch wirklich frei denkt und ab wann man wirklich frei denkt steht heute nicht zu Debatte, das muss ausführlicher behandelt werden.)
Fragezeichen-Ebene:
Ist die Ebene in der die Normen, Werte, aber auch Ideen, Gedanken, Weis- und Wahrheiten der Gesellschaft und die sich ergeben ernsthaft hinterfragt werden. Diese Ebene kann sehr mit der Unbeeinflussten-Ebene verbunden sein.
Menschen die dazu neigen nur noch in der Unbeeinflussten-Ebene und der Fragezeichen-Ebene hin und her zu wechseln, ohne den festen Stand in den Sozialisationsebenen zu suchen, neigen dazu alles zu hinterfragen, bis hin zur Verzweiflung und der Hinterfragung des eigenen Existenzsinnes. Diese Ebenen sind jedoch sehr wichtig. In diesen Ebenen haben sich bereits viele Philosophen und große Denker aufgehalten die viel erreicht haben. Das sind die Ebenen die sozusagen "über den Tellerrand schauen lassen", die helfen eine viel tiefere innere Selbsterkenntnis zu erlangen und dabei helfen nicht alles hinzunehmen was als richtig und wahr ausgegeben wird. Gut sozialisierte Menschen neigen dazu Dinge als wahr anzunehmen, weil sie ja auch fast von jedem bestätigt werden, die nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. In der Weltgeschichte wird zum Beispiel rumgesponnen das destilliertes Wasser tödlich sei, Schizophrenie = gespaltene Persönlichkeit, Frauen sind multitaskingfähig, in der deutschen Sprache gibt es kein ß mehr, spät Essen macht dick usw. doch das sind alles LÜGEN und einige davon werden von über 50% der Weltbevölkerung hingenommen und geglaubt. Das ist nur ein Bruchteil davon wie viele Weltlügen existieren und das waren noch die harmlosen. Auch einige Gesetze sind sehr fraglich und brauchen dringender Überarbeitung. Außerdem schlimm find ich den Wunsch von vielen die Todesstrafe wieder einzuführen, ob für Kinderschänder oder Mörder oder was auch immer ist dabei egal. So ein vergesellschaftlicher Wunsch ist abartig und unüberlegt.
Deswegen meine bitte, schaut über den Tellerrand und seid mehr individualisiert als sozialisiert in Hinsicht eures Denkens. Natürlich ist die Sozialisierung des Einzelnen wichtig, die Übernahme von Normen und Werten schützt vor noch grausamer Unmenschlichkeit wie sie zum Teil bereits existiert. Also besinnt euch auch hin und wieder, in diesen 2 Ebenen kann man sich auch schnell verlieren und an einer Verzerrung seiner selbst und des Umfeldes erkranken, was jedoch genauso gut bei einer Sozialisierung passieren kann.
Quellen:
- Mein alter Soziologiehefter und mein Lebensweltenhefter
- Meine kognitiven Überlegungen und Gedanken
Dienstag, 3. April 2012
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